Touren"Auf den Spuren der NS-Zeit"
Der Saal des heutigen Heimathafen Neukölln war während der NS-Zeit ein Lager für Möbel, Kleider und Wertgegenstände geflüchteter und deportierter jüdischer Bürger. Das Stück „Aktion N!“, das nun dort zu sehen ist, untersucht diese Geschichte.
Hanadi und Gül, langjährige Stadtführerinnen der Route 44 ohne deutsche Vorfahren haben sich in Kooperation mit den Theatermacherinnen mit dem Thema Diskriminierung und Verfolgung jüdischer Deutscher beschäftigt. Herausgekommen ist keine Tour, die nicht nur Fakten und Daten wiedergibt, sondern eher ein gemeinsames Nachdenken anregen soll.
Was interessiert uns Frauen mit Migrations-Hintergrund an dieser Geschichte? Neukölln ist unsere (zweite) Heimat und Neuköllner Geschichte auch unsere Geschichte. Haben unsere sparsamen Gastarbeiter-Eltern am Ende die Möbel deportierter jüdischer Familien beim Trödler gekauft?
Auch in unseren Herkunftsländern gibt es eine Geschichte der Judenverfolgung und die aktuellen antisemitischen und islamfeindlichen Strömungen nehmen wir mit Besorgnis wahr. Trotz deutschem Pass wurden Juden ermordet und auch heute ist die Staatsangehörigkeit keine Garantie für ein sicheres Leben.
Kippa und Kopftuch als sichtbares Glaubensbekenntnis führen zu feindseligen Reaktionen. Alleine 2015 gab es schon 23 Angriffe auf Moscheen und die rechte Hetze gegen Asylbewerber macht überdeutlich, dass es weiter Rassismus und Nazismus in der deutschen Gesellschaft gibt.
Eine Tour durchs Herz Neuköllns, die Diskussionen auslösen kann und soll.
Wir danken dem Heimathafen Neukölln für Anregung und Kooperation.
Stationen: Heimathafen, Passage, Galerie Olga Benario, Ganghoferbad, Rathaus Neukölln
Treffpunkt: U-Bahnhof Karl-Marx-Straße 141, vor dem Heimathafen
Dauer: 2 Stunden
Sprachen: Deutsch, Türkisch, Arabisch
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